Die Frauen und Freundinnen des sächsischen Vereins Lebendiger leben!, die hier schreiben, sind nicht hart. Manche Gewitter und Windstöße haben sie getroffen. Einige wurden umgeworfen, sind aber immer wieder aufgestanden. Umgeworfen werden macht stärker und mutiger und schadet der Schönheit nicht. Entscheidend ist das Wieder-Aufstehen …
Das Buch ist eine Antwort auf das Gedicht eines unbekannten fünfzehnjährigen Mädchens namens Caroline Müller. Sie hat, als es in Dresden noch Straßenbahn-Lyrik gab, dort folgenden Text veröffentlicht:
Stark, mutig und schön
Das Leben ist hart, mit vielen Fallen und Gefahren versehen,
stark, mutig und schön muss man sein, um (über-)leben zu können.
Kein Gewitter, kein Windstoß darf einen umstoßen.
Das Leben ist hart – aber ich nicht.
Das wusste die junge Frau noch nicht: Wir dürfen umgeworfen werden, aber wir sollen wieder aufstehen – und sei es mit Hilfe Anderer.
Leseprobe:
Helga Grohmann – Am Weg
Die Nebel kommen weich und sacht,
ich seh’ sie wohl allein,
denn hier auf unsrer Erde lacht
jetzt heller Sonnenschein.
/
Die Blumen und die Straßenbahn
wie sind sie düster grau,
sie haben bunte Kleider an,
das weiß ich doch genau.
/
Auch steht da wer am Wegesrand,
nickt einen Gruß mir hin,
er hat sich jäh dann abgewandt,
weil ich zu stolz ihm bin.
/
Siehst Du ein andermal mich dort
und zeigst mir Dein Gesicht,
mein Freund, dann sag’ zu mir ein Wort,
denn sonst kenn’ ich Dich nicht.

